hwk-ff.de/Mirko Schwanitz
„Wenn man jung ist hat man viele Träume. Für viele ist es nicht leicht, sich diese Träume zu erfüllen. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen aber haben es besonders schwer. Ich bin seit einem Sturz von einem Spielzeuggerüst schwerhörig. Arne Friese (r.) freut sich gemeinsam mit Prokurist Volkmar Schwarz über die Auszeichnung zum Lehrling des Monats.
Ausgrenzung gehört zu meinen prägenden Jugenderfahrungen. Gern hätte ich bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Mechaniker gemacht. Aber dort wurde ich wegen meines Hörproblems abgelehnt. Jemand in meiner Familie sagte: Geh doch ins Handwerk! Gute Handwerker werden immer gebraucht und was Technisches kannst du da auch lernen. Die Breite des Berufs Anlagenmechaniker faszinierte mich. Ich entschied mich für die SHK-Branche. Der Spruch „Wir sind die Klimaretter“ gefiel mir auch. Gleich im ersten Lehrjahr holten mich die alten Probleme ein. Die Kollegen kamen mit mir nicht klar. In dieser Zeit konnte ich glücklicherweise auch auf die Unterstützung der Inklusionsberaterin der Handwerkskammer, Frau Gielisch, bauen. Es ist auch ihr zu verdanken, dass ich dann zu GeoSolar wechseln konnte. Aber auch hier war der Start holprig. Es war dann mein Chef, Volkmar Schwarz, der mein Problem erkannte und klare Ansagen machte. Er überzeugte mich, dass nicht immer die anderen das Problem sind.
Dass ich mich nicht einigeln dürfe und meinen Kollegen klar kommunizieren solle, wie sie mich ansprechen müssen, damit die Zusammenarbeit funktioniert. Das hatte mir zwar auch die Inklusionsberaterin immer wieder ans Herz gelegt, aber erst nach diesem Gespräch hatte ich den Mut, dass auch auszuprobieren. Als es funktionierte, macht etwas in mir Klick. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass man mich wertschätzte. Und plötzlich wollte ich allen zeigen, dass ich was kann. Dass ich was draufhabe. Dass ich dafür nun sogar als Bester Lehrling ausgezeichnet werde, ist eine echte Überraschung. Es macht mich stolz. Und ist mir Ansporn. Ohne meine Ausbilder, Herrn Schwarz und meine Kollegen von Geosolar aber hätte ich das nicht geschafft.“
Mirko Schwanitz