In der Tischlerwerkstatt fallen erste Späne, während junge Hände noch etwas ungeschickt das erste Mal mit einem Hobel hantieren. Heute, am Zukunftstag 2024, wird das Bildungszentrum der Handwerkskammer in Frankfurt (Oder) zum Schauplatz handwerklicher Entdeckungen. Mehr als 50 Schülerinnen und Schüler aus der Region tauchen ein in die faszinierende Welt des Handwerks mit seinen über 130 verschiedenen Berufsbildern. Fest führt der 16-jährige Mykyta Statkevych aus der Lessingschule die Säge. Sein Ziel: ein Vogelhäuschen bauen. Der aus der Ukraine stammende Junge ist begeistert: „Es ist so toll, etwas mit meinen eigenen Händen zu erschaffen.“ Mykyta träumt davon, Dachdecker zu werden. Inspiriert von seinem Stiefvater, der selbst Dachdeckermeister ist, hat er bereits ein dreiwöchiges Praktikum in einem Frankfurter Dachdeckerbetrieb absolviert.
„Wir wollen fürs Handwerk begeistern“
In einer Ecke des Friseurkabinetts werden der 16-jährigen Emily Mader Locken gewickelt. „Ich liebe es, mit Haaren zu arbeiten und kreative Frisuren zu gestalten,“ sagt sie lächelnd. Hinter ihr steht ihre Mitschülerin Samantha Brünig, die Emily die Haare wickelt. Samantha selbst träumt aber eher von einer Zukunft als Tischlerin. Wie Mykyta liebt auch sie es, mit den eigenen Händen Dinge zu erschaffen. Viele Schüler erleben an diesem Tag die Vielfalt des Handwerks zum ersten Mal hautnah. Ob beim Bauen des Vogelhauses, beim Stylen im Friseurkabinett oder beim Staunen über die moderne Kosmetikabteilung – der Zukunftstag bietet allen eine breite Palette an Möglichkeiten. „Die Handwerkskammer öffnete gern ihre Türen, um jungen Menschen einen Einblick in die zahlreichen Berufsfelder zu geben und sie für das Handwerk zu begeistern“, sagt Mitarbeiterin Stefanie Pense. Dass dies am heutigen Tag gelungen ist, sieht man. Mit strahlenden Gesichtern und neu gewonnener Inspiration verlassen die Schülerinnen und Schüler das Bildungszentrum. Der Zukunftstag hat Spuren hinterlassen – und vielleicht den Grundstein für eine neue Generation von Handwerkerinnen und Handwerkern gelegt. MR