„Als Land- und Baumaschinenmechatroniker lerne ich den vielfältigsten Beruf der Welt – zumindest ist dass das Gefühl, das ich habe. Landmaschinen sind groß, robust, aber gleichzeitig filigran und voller Technik. Wenn du mit ihnen auf dem Feld bist, dann ist es an dir, so eine Maschine wieder ans Laufen zu bringen. Hängt es an einer Schraube, für die du einen 30er-Schlüssel brauchst? Oder ist es ein Staubkorn auf einem Sensor? Diese Technik zu warten, das ist Kunst! Und dann ist da dieser Dank, den man bekommt, wenn man das Ding wieder ans Laufen bringt. Vorgezeichnet war mir der Weg in die Agrargenossenschaft Ziltendorf nicht. Auch ein Weg als Leistungssportler wäre möglich gewesen. Ich war an einer Sportschule, Speerwerfer, nicht mal schlecht, wurde mit 15 Jahren Weltmeister bei den Weltjugendspielen in Göteborg, auch Deutscher Meister. Aber dann passierte etwas, das mir die Lust am Leistungssport stahl. Ich warf hin. Aber was nun? Mein Vater war Kfz-Mechaniker. Mit ihm habe ich schon früh geschraubt, und ich erinnerte mich an die Glücksgefühle, die ich hatte, wenn ich mit meinen Händen irgendetwas in Ordnung brachte. Aber Pkw waren mir zu klein. Ich machte dann hier ein Praktikum und danach war klar – das will ich! Und ich will andere Jugendlichen anstecken mit meiner Faszination. Deswegen stelle ich meinen Beruf auch gern bei Lehrberufeschauen vor. Überhaupt arbeite ich gern mit jungen Leuten. Also Meister, Ausbilder werden, ja, das ist ein Ziel. Bis es soweit ist, arbeite ich als Jugendtrainer für Wurfdisziplinen bei der BSG Stahl Eisenhüttenstadt – viermal in der Woche nach der Arbeit. Stillsitzen ist nichts für mich.“ notiert von Mirko Schwanitz