hwk-ff.de/Martin Römer
Die 16-jährige Leona steht mitten im Trubel. Stimmengewirr, Maschinengeräusche und das Blinken vom Blaulicht durchstreiften die Hallen. Vor ihr reihen sich Stände von Handwerksbetrieben, Technologieunternehmen und Pflegeeinrichtungen. Auch die Frankfurter Feuerwehr hat hier einen Stand errichtet.
Christian Schulz ist seit 16 Jahren Feuerwehrmann. Er erklärt Leona, wie Einsätze koordiniert werden und was im Ernstfall zu tun ist. „Unser Beruf erfordert schnelle Entscheidungen, mentale Stärke und Zusammenarbeit“, sagt er. Leona erkundet ein Brechwerkzeug zum Öffnen von Türen im Notfall – ein Vorgeschmack auf die körperliche Arbeit im Einsatz.
Ein paar Schritte weiter trifft Leona auf Laura Härchen von der KDH Energie-Versorgungstechnik GmbH. Am Stand zeigt die Baddesignerin, wie ein Waschbecken installiert wird. Leona probiert, das Waschbecken zu platzieren, und merkt, wie durchdacht die Arbeit sein muss.
Am Stand von Tinas Haarstudio lernt Leona, wie ein Zopf professionell geflochten wird. „Es ist nicht nur Handwerk, sondern auch Kommunikation mit den Kunden“, erklärt Friseurmeisterin Sabrina Czarkowski. Insgesamt sind 3.500 Besucher zur Messe nach Frankfurt gereist, um sich in den drei Messehallen zu informieren.
Am Stand des Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik schlüpft Leona in einen weißen Reinraumanzug. „Hier zählt absolute Sauberkeit – ein winziges Staubkorn könnte unsere Arbeit ruinieren“, erklärt Rosalie Baaske, Mikrotechnologin im dualen Studium. Sie überreicht Leona einen Wafer, eine hauchdünne Scheibe, auf der winzige, komplexe Strukturen zu sehen sind. „Das sind die Bausteine der modernen Technik“, erklärt Baaske. Leona staunt: „Kaum zu glauben, dass solche kleinen Details so viel bewirken können!“ Ilja Hensel, Fachinformatiker in Ausbildung, gibt Leona Einblicke in die Welt der Programmierung. „Schon mit wenigen Zeilen Code kann man große Prozesse steuern“, sagt er. Leona schaut, wie ein Computerspiel programmiert wird.
Am Stand des Evangelischen Krankenhauses Lutherstift sprechen Janne Kuss und Hannah Garbrecht über ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau. „Es ist ein Beruf, bei dem man direkt mit Menschen arbeitet“, erklärt Kuss, während Leona sich am Anlegen eines Blutdruckmessgerätes versucht.
Bei der MAYER Kanalmanagement GmbH zeigt Sandro Wiedemann, wie moderne Technik in der Abwasserinspektion eingesetzt wird. Eine Kamera schlängelt sich durch ein Rohrsystem, und Leona verfolgt auf dem Monitor jede Bewegung.
Nach fünf Stunden voller Gespräche und praktischer Einblicke verlässt Leona die Messe mit neuen Eindrücken. „Ich habe heute Berufe gesehen, an die ich vorher nie gedacht hätte“, sagt sie. Die Messe zeigt, wie vielseitig und greifbar Berufswelten sein können. MR